Die Streuobstwiese als gefährdetes Biotop
Streuobstwiesen sind in der Landschaft verstreut liegende, kleinflächige Obstgärten. Sie sind Überbleibsel der traditionelle Form des Obstanbaus früherer Jahre. Streuobstwiesen werden zusätzlich als Mähwiesen zur Heugewinnung, als Viehweiden, oder - wie im im Ökowerk - auch zur Imkerei verwendet (landwirtschaftliche Mehrfachnutzung). Man findet dort vorwiegend hochstämmige Obstbäume unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten. Durch die Einführung des intensiven Obstanbaus (Obstplantagen = Monokulturen) sind Streuobstwiesen seltene Relikte der Kulturlandschaft Mitteleuropas geworden. Streuobstwiesen weisen zwei deutliche Stockwerke auf: die Baumschicht aus Obstbäumen und die aus Gräsern, Kräutern und niederen Stauden bestehende Krautschicht. Durch den weiten Stand der lichtkronigen Bäume ist die Krautschicht besonnt und sehr vital. Im Vergleich zu Obstplantagen sind Streuobstwiesen wesentlich artenreicher. Die von Gräsern dominierte Krautschicht weist eine große Anzahl blühender Wiesenkräuter auf, vor allem findet man im Ökowerk: Löwenzahn (Taraxacum officinale), Schafgarbe (Achillea millefolium) und Wilde Möhre (Daucus carota) s. Abb., Witwenblume (Knautia avensis) s. Abb., Glatthafer (Arrhenaterum elatius), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) und Weiße Lichtnelke (Silene alba).