Auf den schwach geneigten Dachflächen der Filterhalle befindet sich eine der ältesten Dachbegrünungen Berlins. In den 1930er Jahren bekam das 1892 errichtete Gebäude ein stabileres Dach aus Stahlträgern und Beton. Aus praktischen Erwägungen wurde eine 10 cm dicke Sandschicht aufgebracht. Zum einen verlängerte sich dadurch die Lebensdauer der bituminösen Dachhaut. Vor allem aber erwärmten sich dadurch im Sommer die darunter liegenden Sandfilter und somit auch das gewonnene Trinkwasser nicht mehr so stark. Ob die Sandflächen gezielt begrünt wurden oder ob es sich um eine Spontanbegrünung handelt, ist nicht überliefert. Bei dem Pflanzenbestand handelt es sich um einen flechtenreichen Sandtrockenrasen, der in dieser Ausprägung sehr selten ist.
Anfang der 2000er Jahre wurden die Filterkammern zu Sozial- und Seminarräumen umgebaut. Deshalb musste auch das Dach saniert und gedämmt werden. Dabei wurde die gesamte Vegetationsschicht vorsichtig abgetragen, kurzzeitig neben dem Gebäude gelagert und nach Abschluss der Arbeiten erfolgreich wieder aufgebracht.