Der Biogarten

Im Biogarten des Ökowerks findet man viele gängige Nutzpflanzen wie Bohnen, Mangold, Pastinaken, Kartoffeln, Kürbisse, Zwiebeln, Salat, Tomaten und auch Erdbeeren.

Der Bauerngarten

Das Besondere ist aber, dass der Biogarten im Stil eines Bauerngarten angelegt ist. Nutzpflanzen und Blumen, wie z.B. Tagetes oder Kapuzinerkresse, werden nach alten Traditionen zusammen in ein Beet gepflanzt. Dies dient zur Vorbeugung gegen Schädlinge. Neben diesen Mischkulturen trägt auch der Fruchtwechsel dazu bei, die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Schädlinge zu verbessern.

Die EU-Sortenlisten-Problematik

Im Ökowerk werden vorwiegend "historische Sorten" von Nutzpflanzen angebaut. "Historische" Kartoffelsorten sind z.B. Early Rose (bekannt seit 1830), Erntegold (bekannt seit 1920) und Linda (2005 von der Sortenliste gestrichen), die früher angebaut wurden, heute aber in der Liste des Bundessortenamtes nicht mehr auftauchen. Gewerblich vertrieben werden dürfen heute nur die Sorten mit amtlicher Zulassung. Die in der EU-Sortenliste nicht aufgeführten Sorten dürfen von den Bauern nicht mehr gehandelt werden. Damit lohnt sich der Anbau nicht mehr, und diese alten Sorten sterben aus... Viele der Sorten wären auch längst aus den Gärten verschwunden, wenn sie nicht über all die Jahre privat getauscht oder weitergegeben worden wären. Die Weitergabe geschieht fast ausschließlich durch die Samengewinnung von der Mutterpflanze, weil nur noch eine handvoll Firmen Saatgut der historischen Sorten für Privatleute herstellen.

Artenvielfalt beim Gemüse kontra Fertigkost

Wie viele Leute wissen heute noch, dass es Grünkohl nicht nur im Glas und in der Tiefkühltruhe, sondern auch mit krausen oder glatten, harten oder weichen Blättern, mit hohem oder mit niedrigem Stamm, mit Geschmacksrichtungen von süß bis kohlig gibt? Die Erhaltung der Vielfalt der Sorten ist aber für die Kulturpflanze sehr wichtig: Treffen Schädlinge nämlich auf unterschiedliche Erbanlagen, können sie sich schwerer ausbreiten. Nicht zuletzt sind die "historische Sorten" auch deshalb beliebt, weil sie oft einen intensiveren Geschmack haben, interessant aussehen und zur Sortenvielfalt beitragen.

Pflege des Nutzgartens

Zur Pflege des Nutzgartens gehört vor allem die Verbesserung der Böden. Im Ökowerk werden dazu ausschließlich traditionelle Methoden angewandt. Je nach den Bodenverhältnissen bzw. den Bedürfnissen der Pflanzen wird der Boden über traditionellen Kompost, Wurmkompost und Flächenmulch (Pflanzenreste) in Verbindung mit "Effektiven Mikroorganismen" (EM) gepflegt.

Durch das Begießen des Bodens mit diesen Mikroorganismen verbessert man den Boden, indem ca. 80 verschiedene Organismen, wie Hefen und Bakterien, die Schadstoffe des Bodens eleminieren. Als Pflanzenschutz werden ausschließlich Kräuterauszüge verwendet.

Wo findet man den Biogarten?